Kolumne VIII: D-ot-panisch

Ich habe mich nie gerühmt, viele Sprachen zu sprechen. Deutsch und Englisch geht klar,
auf Französisch kann ich wenigstens nach dem Weg fragen und ein Frühstück bestellen.

Aber seit ich Bonsai mache, kann ich mindestens vier weitere:
Chinesisch, Japanisch, Botanisch und Lateinisch. Und zwar schon ziemlich gut.

Das Doshojo, Kohime und Akarawa was mit Ahorn zu tun hat, weiss ich schon mal.
Ob aber ein Pengjing wirklich mit einem pistolenartigem Knalllaut gesprochen wird, konnte ich noch nicht rausfinden.
Der, das oder die Nebari ist auch schwierig. Die Nebari ? Kling nach einem nordafrikanischem Wanderstamm.
Prunus, Malus und Qercus ist auch klar. Klingt nach Romulus und das war definitiv mal klingonisch. Auf jeden Fall kein Latein.
Für „pfropfen“ gibt es sogar gleich drei lateinische Fachbegriffe: ablaktieren, anlaktieren und anlakieren, was uns zum Anmalen von Totholz bringt, der sogenannten Urologie.
Schari ist jiddisch und Gin japanisch, obwohl ich immer dachte, dass Japaner bevorzugt Sake trinken. Ok, letzteres wird wohl oft mit dem Dschinn oder Jhin verwechselt.
Ein Shuhin ist ein Baum, der mal etwas grösser und mal etwas kleiner ist, Schokkan ist ein Müsliriegel und Punica ist ein Orangenbaum. Den gibt es sogar in vier Geschmacksrichtungen. Was Kriyu oder Kirju ist, muss ich noch mal googeln.

Bonsai ist wirklich gut, und wenn es nur für die Recthschreibung, die Sprachkenntnis oder die Allmeinbildung ist …

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